Nur bestimmte Schwellen werden noch wirklich gebraucht!

Frau Nullschwelle und die Lüge vom Mauerbau

Cover von Leben & Weg, dem Magazin für selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Körperbehinderung mit dem Artikel Frau Nullschwelle und die Lüge vom Mauerbau: ein Artikel von Dunja Fuhrmann, Ausgabe 4/2019Frau Nullschwelle und die Lüge vom Mauerbau heißt der aktuelle Artikel von Dunja Fuhrmann, der in Leben & Weg, dem Magazin für selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Körperbehinderung (Ausgabe 4/2019), vom Bundesverband der Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) erschienen ist.

Bereits der Einführung des Artikel sind deutliche zu entnehmen: „Die Lüge ‚Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!‘ von DDR-Staats-/ und Parteichef Walter Ulbricht aus dem Jahr 1961, könnte man heute synonym auf zahlreiche Planer, Bauträger und Architekten übertragen.“

Auch die vielfach verbreiteten Tatsachenbehauptungen von mehreren Bausachverständigen oder verschiedenen Vertretern von Bauträgern (z.B. Studie von Terragon und DStGB) – Rollstuhlnutzer kämen im Regelfall über 1 -2 cm hohe Türschwellen – werden in diesem spannenden Artikel widerlegt: „Die Meisten behaupten felsenfest, dass ein bis zwei Zentimeter hohe Türschwellen an Terrassen, Balkonen oder Außentüren barrierefrei seien. Doch Fakt ist: für viele Rollstuhlnutzer hat eine zwei Zentimeter hohe Türschwelle den gleichen Effekt wie eine Mauer – sie kommen nicht drüber. Und nicht nur Rollstuhlnutzer haben ihre Probleme mit Schwellen. Viele ältere Menschen weisen eine Fußheberschwäche auf und bleiben deshalb leicht an allen Erhöhungen im Boden hängen. (…)“

Dunja Fuhrmann verweist weiterhin auf die bundesweit bedeutende Nullschwellen-Stellungnahme vom Arbeitsausschuss der DIN 18040 aus 2013, und auf den Nullschwellen-Runderlass der obersten Baurechtsbehörde aus 2014, der die Nullschwellen-Stellungnahme zusätzlich untermauert. Damit sind Nullschwellen innerhalb des barrierefreien Bauens schon längst vorgeschrieben! Dunja Fuhrmann kritisiert in ihrem Artikel die trotz diesen klaren Anforderungen erstaunliche und bis heute anzutreffende Baupraxis der 1 – 2 cm hohen Türschwellen und verweist auf hemmende Strukturen wie z.B. einen Montageleitfaden, der keine Nullschwellen, sondern nur 1 – 2 cm hohe Türschwellen enthält. Auch die fragwürdige Verwendung von Steuergeldern vom Bundesinstitut für Bau, Stadt und Raumforschung zur Untersuchung der Überrollbarkeit von Türschwellen (siehe ift-Studie aus dem Jahr 2018) wird von Dunja Fuhrmann in ihrem Artikel kritisch hinterfragt. Für sie steht der Einsatz für konsequente Barrierefreiheit und damit auch für Nullschwellen ganz klar im Fokus: „Für unser BSK-Fachteam steht fest, dass wir uns bundesweit für barrierefreie Lösungen einsetzen, die nicht nur dem Stand der Technik entsprechen, sondern auch den Rechtsanspruch auf Teilhabe für ALLE Menschen erfüllen. Denn jeder hat ein Recht darauf, selbstständig in ein Gebäude, auf einen Balkon, eine Terrasse und eine Dachterrasse gelangen zu können.“

Hier können Sie den kompletten Artikel von Dunja Fuhrmann als pdf lesen: Dunja-Fuhrmann_Frau-Nullschwelle_und-die-Luege-vom-Mauerbau

 

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