Nur bestimmte Schwellen werden noch wirklich gebraucht!

Der Entwurf der DIN EN 17210 – europäische Norm für Barrierefreiheit

Der Entwurf der DIN EN 17210 „Barrierefreiheit und Nutzbarkeit der gebauten Umgebung – Funktionale Anforderungen“ vom Juni 2019 beschreibt laut dem DIN e.V. grundlegende, allgemeine Mindestanforderungen und Empfehlungen für eine barrierefreie und nutzbar gebaute Umgebung. Die Prinzipien des „Design for All“ sowie dem „Universal Design“ sollen dabei berücksichtigt worden sein. (Quelle) „Die Norm legt fest, was notwendig ist, mit diesen Prinzipien überein zu kommen, was eine gleichberechtigte und sichere Nutzung für eine Vielzahl von Nutzergruppen erleichtert“, so das DIN e.V. (ebd.) Die beschriebenen Kriterien müssten für die Planung, den Bau, die Sanierung oder die Anpassung sowie die Instandhaltung von öffentlich genutzten Umgebungen berücksichtigt werden. Die Normungsarbeit für den Entwurf der DIN EN 17210 startete am 20.06.17. Das zuständige nationale Arbeitsgremium ist laut DIN e.V. der Arbeitsausschuss für barrierefreies Bauen, der NA 005-01-11 AA – Barrierefreies Bauen (SpA zu ISO/TC 59/SC 16, SpA CEN/BT/WG 207. (ebd.) 

Auf den Internetseiten des DIN e.V. ist weiterhin zu lesen, dass dieser europäische Normenentwurf der DIN EN 17210 als teilweiser Ersatz für DIN 18040-1:2010-10, DIN 18040-2:2011-09 und DIN 18040-3:2014-12 vorgesehen sei. (ebd. zuletzt eingesehen am 19.07.19) 

Mangelnde barrierefreie Zugänglichkeit

Der Normenentwurf ist für die meisten Bürger nur sehr schwer zugänglich. Allein der pdf-Download des Entwurfs der DIN EN 17210 kostet 477,70 Euro. Lässt man sich diesen Entwurf zusenden, kostet er sogar 519,20 Euro. Während der Einspruchsfirst können die einzelnen Bausteine des Normenentwurfs eingesehen werden. Allerdings sind die einzeln aufrufbaren Abschnitte nicht so übersichtlich, als wenn der komplette Normentext vorliegt.

Copyright Ulrike Jocham, die Frau Nullschwelle, Nullschwelle mit Bobbycar, Barrierefreiheit für Kinder

Nur Nullschwellen an Außentüren erfüllen das geforderte Universal Design vollumfänglich! Foto: Ulrike Jocham

Fehlende Nullschwellen-Anforderungen

Obwohl die europäische Norm für Barrierefreiheit die Ziele des Universal Designs und des „Design for all“ erreichen möchte, ermöglicht der Entwurf weiterhin Türanschlagschwellen, obwohl Nullschwellen ohne Türanschlag auch bei Außentüren technisch seit über 20 Jahren gelöst sind. Das ist erstaunlich. Nullschwellen erfüllen das geforderte Universal Design und das „Design for all“ vollumfänglich, Türanschlagschwellen von 1 – 2 cm oder höher nicht. Bei Duschen hingegen schreibt die E DIN EN 17210 konsequent Nullschwellen vor. Weshalb dies nicht auch bei Übergängen an Türen so im Entwurf umgesetzt wurde, bleibt offen. Denn auch die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK, Artikel 2 und 4f) fordert bereits seit über 10 Jahren von allen Normen und Richtlinien die Anpassung im Sinne des Universal Designs!

Ulrike Jocham, die Frau Nullschwelle

 

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