Nur bestimmte Schwellen werden noch wirklich gebraucht!

inklusiv wohnen – Newsletter vom 28.04.15

Liebe Behindertenbeauftragte, Experten in eigener Sache sowie Interessens- und Pressevertreter!

Die UN-BRK fordert, dass „Menschen mit Behinderung gleichberechtigt die Wahlmöglichkeit haben, ihren Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem sie leben, und nicht verpflichtet sind, in besonderen Wohnformen zu leben.“ (UN-BRK Artikel 19) In Bielefeld gibt es diese Wahlmöglichkeit schon seit rund 20 Jahren. Selbst Menschen mit einem 24-stündigen Pflege- und Assistenzbedarf (z.B. Menschen mit einer sog. schweren Mehrfachbehinderung und ältere Menschen mit höchster Pflegestufe) leben in den betreffenden Wohnprojekten selbstbestimmt in eigenen Wohnungen mit einer Mindestgröße von 45 Quadratmetern. Der transdisziplinäre Gewinn ist immens, die Mieter der Wohnungen, die Wohnungswirtschaft, die Behindertenhilfe, die Altenhilfe, die Sozialkassen, die Fachkräfte uvw. profitieren.

Viele Bundesländer, Städte und Kommunen bieten diese Wahlmöglichkeit nicht – warum? Es fehlt an inklusiver Architektur, obwohl diese bei einem inklusiven Mindeststandard weder nennenswerte Mehrkosten noch spürbar größere Grundrisse erfordert – es muss lediglich nachhaltig und demografiegerecht gebaut sowie der längst vorhandene Stand der Technik beachtet werden. Neubauwohnungen exkludieren (ausschließen) bis heute mit Jahrzehnte überdauernden Schwellen, Hürden, Gefahren und unzureichender Benutzerfreundlichkeit. Die Bezahlbarkeit von Wohnungen für alle lässt immer mehr zu wünschen übrig, genauso die Kunden- und Nutzerorientierung in der Baubranche. Weiterhin mangelt es an Finanzierung von Pflege- und Assistenz, die laut den verschiedenen Sozialgesetzbüchern längst vorgeschrieben ist. Alternative Möglichkeiten gibt es schon lange – in der Architektur und bei der Assistenz – inklusive einer Qualitätssteigerung für alle!

Ausführliche Infos in der aktuellen Artikelreihe Bielefelder Modell von Ulrike Jocham, erschienen in der Fachzeitschrift BARRIEREFREI – Das Magazin – alle drei Artikel stehen als pdfs hier bereit: http://www.inklusiv-wohnen.de/blog/64/aktuelle_artikelreihe_bielefelder_modell.html

Vorträge/Workshops von inklusiv wohnen/inklusiv leben im Mai:

Zwei Workshops am 06.05.15 nachmittags ab 14.00 Uhr in der Ev. Akademie Bad Boll von Ulrike Jocham zusammen mit Michael Schima als Experte in eigener Sache auf der Tagung „Inklusion ist machbar, Herr Nachbar!?“ Die Tagung wird in Kooperation zwischen dem Projekt Inklusion der Diakonie Württemberg und der Ev. Akademie Bad Boll durchgeführt. Mehr Infos: http://www.inklusiv-wohnen.de/blog/73/tagung_am_06_und_07_05_2015_in_bad_boll:_inklusion_ist_machbar_herr_nachbar_zukunft_wohnen_inklusiv.html

Vortrag am 15.05.15 um 18.00 Uhr von Ulrike Jocham im Mehrgenerationenhaus in Geislingen auf einer Veranstaltung des Stadtbehindertenrings Geislingen/Steige STeiGle (Selbstbestimmung – Teilhabe – Gleichstellung) Mehr Infos: http://www.inklusiv-wohnen.de/blog/76/umsetzung_der_un-konvention_ueber_die_rechte_von_menschen_mit_behinderung_-_eine_veranstaltung_vom_stadtbehindertenring_geislingen_am_15_05_15_um_18_00_uhr_mit_einem_vortrag_von_ulrike_jocham.html

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