Nur bestimmte Schwellen werden noch wirklich gebraucht!

Wahlalternativen zum Heim

Wahlalternativen zum Heim: Quartiersbezogene und interdisziplinäre Wohnprojekte – unabdingbar dafür sind Interdisziplinarität, Schnittstellenkompetenzen und Nullschwellen

Frau Nullschwelle und die erste Begegnung mit Nullschwellen im Bielefelder Modell als Wahlalternative zum Heim

Im Wohnprojekt in der Heinrichstraße in Bielefeld hatte ich meine erste Begegnung mit Nullschwellen. Sofort erkannte ich die Bedeutung von Nullschwellen für das inklusive Gestalten, für inklusive Wohnprojekte, für Sturzprävention in der Architektur, für gutes Design nach Dieter Rams uvm. Deshalb setze ich mich als Heilerziehungspflegerin und als Dipl.-Ing. in Architektur seither mit großer Leidenschaft für Nullschwellen an Außentüren ein.

Frau Nullschwelle® erklärt: Seit über 30 Jahren erlebe ich Chancen auf Innovationen, die durch Interdisziplinarität und Schnittstellenkompetenzen entstehen. Meine Vision sind flächendeckende Wohnprojekte, die für alle Menschen, auch für Menschen mit einem 24-stündigen Unterstützungsbedarf, eine mögliche Entscheidungsvariante zum Leben in stationären Einrichtungen bietet – denn nicht jeder möchte in einem Heim leben. Durch die beiden Gründer des Bielefelder Modells habe ich 2005 erlebt, dass dies tatsächlich und auch wirtschaftlich realisierbar ist – bei einer disziplinübergreifend fachgerechten Umsetzung sogar mit immensen Qualitätssteigerungen für die Pflege und die Eingliederungshilfe. Während meiner dann folgenden jahrelangen Recherchen konnte ich erleben wie Fachkräfte, in multiprofessionellen Teams freiberuflich arbeiteten und jeder Kunde seine Pflegekräfte, Pädagogen und Assistenten selbst aussuchten. Allein dies förderte eine Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe. Der Fokus der Konzeptumsetzung lag immer auf der größtmöglichen Selbstbestimmung und Stärkung der Selbstständigkeit von Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf. Deshalb sind Nullschwellen bereits an den Haus- und Wohnungseingängen sowie bei den Zugängen zu den Freisitzen unverzichtbar. Selbst 1 – 2 cm hohe Türschwellen und Türanschlagdichtungen erzeugen Hilfebedarf und Gefährden, Nullschwellen fördern die selbstständige und sichere Nutzbarkeit.

Ich habe die Umsetzbarkeit dieser möglichen Qualitätssteigerung erlebt! Wahlalternativen zum Heim sind möglich!

Das hat mir allein im Bereich von Nullschwellen, als unabdingbare Grundvoraussetzung für größtmöglich selbstbestimmtes Wohnen mit dem zukunftsorientierten Wohn- und Versorgungskonzept, die Kraft für bisher einzigartige Veränderungserfolge gegeben (mehr unter Nullschwellen-Leistungen).

Nullschwellen an Außentüren sind für Hauseingangstüren und für Terrassen- und Balkontüren bereits seit 1996 technisch gelöst. Die ergonomischen Vorteile für die Nutzer und die Immobilienwertsteigerungspotentiale können schon längst genutzt werden. Durch meinen interdisziplinären Sachverstand ist es mir gelungen über Jahrzehnte angewendete Umsetzungsblockaden abzubauen. U.a. Planer, Handwerker, Bauträger, Pflegefachkräfte, Behindertenbeauftragte, und Bauherren erhalten in meinen Nullschellen-Seminaren normative, rechtliche und technische Sicherheit bei der Umsetzung von Nullschwellen.

Change-Management braucht einen inneren Motor. Mein Motor ist die Vision bundesweit Wahlalternativen zum Leben im Heim zu entwickeln und gleichzeitig die Lebens- und Arbeitsqualität im Quartier und in den Immobilien für alle durch Interdisziplinarität und Schnittstellenkompetenzen zu steigern.

Zahlreiche Fachkräfte, die ich in den folgenden Jahren innerhalb des Bielefelder Modells interviewte, berichteten mir von Rahmenbedingungen, in denen sie sich wohl fühlten. Der Satz, „Endlich kann ich so arbeiten, wie ich es gelernt habe“, klingt heute noch in mir nach. Mir fiel auf, dass immer ausreichend Zeit für jeden einzelnen auch bei hohen Assistenzbedarf vorhanden war. Menschen mit Behinderung berichteten mir mit großer Freude von ihrem lang ersehnten Leben in einer eigenen Wohnung und ältere Menschen, die trotz hohen Hilfebedarf in ihrer Wohnung leben wollten, erhielten jede erdenkliche Unterstützung dafür. Sogar die meisten Menschen mit Demenz konnten bis zum Tod in ihrer Wohnung bleiben. Seither entwickle ich diese Wohnkonzeption interdisziplinär weiter. Mein Ziel ist die bundesweite Umsetzung und Nutzung dieser interdisziplinären Potentiale. Insbesondere die aktuelle Corona-Krise hat gezeigt, dass die Profession Pflege neue Antworten benötigt.

Interdisziplinarität in Politik und Verwaltung 

Bei der Implementierung des Bielefelder Models nach Stuttgart habe ich als Projektmanagerin in der Wohnungswirtschaft zwischen 2008 und 2011 erlebt, dass die Chancen des Bielefelder Modells von Entscheidern wie z.B. Politiker nicht verstanden wurden. Derartig potentialreiche Konzepte benötigen Schlüsselpersonen in Politik, Ministerien und Behörden, die mit interdisziplinären Qualifikationen komplexe Innovationen erkennen und umsetzen können. Die fehlende Unterstützung hat leider dazu geführt, dass den Bürgern in BW, den Pflege- und Sozialkassen sowie den Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf sowie ihren Angehörigen bis heute die beachtlichen Vorteile dieser Wohn- und Betreuungskonzeption vorenthalten werden. Statt dessen wird mir berichtet, dass Betreute Wohnanlagen von einzelnen Städten Zuschüsse für die Betreuungspauschale (ca. 100 – 150 Euro monatlich) erhalten, die innerhalb des Bielefelder Modells komplett eingespart werden kann. Interdisziplinarität und Schnittstellenkompetenz von Politik und Verwaltung gewinnt zunehmend an Bedeutung, damit längst vorhandene Chancen zur Lösung der demografischen Krise und des Pflegenotstands genutzt werden. Für beständig wachsende gesellschaftliche Herausforderungen bei immer mehr älteren und behinderten Menschen sind dringend entsprechende Aus- und Fortbildungen gefragt!

Gefragtes Nullschwellen-Changemanagement

Durch meine Erfahrungen bei der Implementierung des Bielefelder Modells nach Baden-Württemberg konnte ich das Changemanagement-Potential von Nullschwellen an Außentüren erkennen. Nullschwellen sind im Vergleich zu interdisziplinären Wohn- und Versorgungskonzepten relativ einfach umsetzbar. Die Entscheidung liegt nicht bei Regierungen, Ministerien und Behörden, sondern allein bei Bauherren, Architekten und Handwerkern. Keiner der Beteiligten ist bei der Umsetzung von Nullschwellen auf Ministerien angewiesen, wie dies beim Bielefelder Modell der Fall ist. Im Gegenteil durch die Nullschwellen-Stellungnahme und den Nullschwellen-Runderlass sind Nullschwellen in allen barrierefreien Türen gefordert. Das hochspannende Einsparpotential der Betreuungspauschale aus dem konventionellen Betreuten Wohnen ist in der interdisziplinären Wohn- und Versorgungskonzeption z.B. nur möglich, wenn die Rechtsansprüche nach den SGB XII von den zuständigen Ministerien und Behörden umgesetzt werden. Für die Schaffung von Nullschwellen-Immobilien sind lediglich Veränderungsschritte durch Beteiligte aus einer Profession nämlich dem Baubereich gefragt.

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