Nur bestimmte Schwellen werden noch wirklich gebraucht!

Vortrag auf der Fachveranstaltung vom EnergieBauZentrum Hamburg am 31.10.16 im Elbcampus/Hörsaal von Ulrike Jocham:

Schwellenlose Außentüren
Die schwellenfreie und sturzpräventive Magnet-Doppeldichtung – Die technisch sichere Lösung für Planer und Handwerker

Nullschwellen für Außentüren sind in Gebäude_Ausgabe_MärzZeiten von längst bekanntem demografischen Wandel und Inklusion für die Baubranche unverzichtbar geworden. Der Arbeitsschutz definiert bereits 4 mm als Stolpergefahr (ASTA: 3) und in der Profession Pflege gilt es jede Sturzgefahr durch Kanten und Ecken im Fußboden zu vermeiden. Die schwellenfreie Magnet-Doppeldichtung ohne jegliche Sturz- und Stolpergefahren bewährt sich bereits seit über 15 Jahren und bietet für alle Nutzer nur Vorteile. Planer und Handwerker erhalten eine nachhaltig dichte Nullschwelle mit höchstem Vorfertigungsgrad und vereinfachter Montage. Endanwender von Architektur bekommen ergonomisch optimale, komfortable und sichere Nullschwellentüren für Hauseingänge sowie Terrassen- und Balkonzugänge ohne gefährliche Sturzschwellen. Die schwellenfreie Magnet-Doppeldichtung entspricht dabei einem gesetzlich geforderten Universal Design, das jeder sicher nutzen kann und niemanden durch Hindernisse oder Gefahren ausschließt (siehe unten, UN-BRK). Multiprofessionell betrachtet ermöglicht sie ein gutes Design mit einem fließenden Übergang zwischen Innen und Außen, das störende Türschwellen zwischen 1 – 2 cm oder gar 5 – 15 cm überflüssig gemacht hat.

Industrielle Vorfertigung als sichere Maßnahme
Prinzipiell bietet eine werkseitige Vorfertigung bei Nullschwellen und bei den Andichtungen wesentlich mehr Abdichtungssicherheit. Die beiden Fachautoren Wilmes und Zöller fordern dies bereits 2011 in einer Publikation in der db deutschen Bauzeitung: „Das Risiko von Fehlstellen liese sich deutlich senken, wenn die Schwellenprofile sowie die aufgehenden Blendrahmen bis auf die jeweils erforderliche Höhe mit Bahnenstreifen werkseitig vorgefertigt wären.“ (Wilmes und Zöller 2011: 67) Die Experten sehen in der Barrierefreiheit eine zunehmende Bedeutung und fordern von Herstellern im Bereich Türen sich der industriellen Vorfertigung insbesondere von Abdichtungsanschlüssen anzunehmen. (ebd.)Bisher kann nur ALUMAT als Erfinder und Hersteller der Magnet-Doppeldichtung detaillierte Lösungen für eine derartige industrielle Vorfertigung von Nullschwellen und deren Andichtungen mit jahrzehntelanger Einsatzerfahrung vorweisen.

Die schwellenfreie Magnet-Doppeldichtung – selbst bei Orkan absolut dicht
Planer und Handwerker erhalten mit dem hohen Grad der werkseitigen Vorfertigung der schwellenfreien Magnet-Doppeldichtung nachhaltige Abdichtungs- und Systemsicherheiten. Bereits vor über 15 Jahren erreichten die sturzpräventiven Magnet-Doppeldichtungen die damals revolutionäre Schlagregendichtheit der Klasse 9 A (nach DIN EN 12208). Heute meistert sie schon Extraklassen bis zu E 1200. Diese hohen Klassifizierungen können mit folgender Leistungsbeschreibung übersetzt werden: Hielten die schwellenfreien Türdichtungen bisher orkanartige Stürme bei Windstärke 11 stand, gibt es jetzt die ersten Magnet-Doppeldichtungen, die bei Orkan und Windstärke 12 und höher keinen einzigen Tropfen Wasser ins Gebäude lassen und das ohne eine gefährliche Anschlagsschwelle. Das A steht dabei für eine ungeschützte Lage im Gebäude, also z.B. ohne Vordach, Mauervorsprünge oder Dachüberstände. Diese hohe Dichtheit konnte nicht nur auf dem Prüfstand, sondern seit über 15 Jahren bei zahlreichen Langzeiterprobungen in der Praxis erreicht werden. Die Einbauerfahrungen zeigen, dass selbst bei höchsten Wasserbelastungen wie z.B. im Hochgebirge oder an der Ostsee, die Magnet-Doppeldichtung nachhaltige Dichtheit aufweist – selbst bei herausfordernden Stulptürkonstruktionen und ohne zusätzlichen Schutz durch Vordächer.

Kompensation zusätzlicher Maßnahmen
Die schwellenfreie Magnet-Doppeldichtung stellt durch den hohen Vorkonfektionsgrad ein komplettes Bauelement dar, das ansonsten notwendige und kostenintensive zusätzliche Maßnahmen ersetzen kann. Dies beweist die Technologie nicht nur durch die A-Klassifizierung (nach DIN EN 12208), sondern auch bei den ansonsten geforderten direkt anschließenden Rinnen zur Entwässerung. Das Wasser, das bis zu den Magnetdichtungen vordringt, wird direkt unterhalb der Magnet-Profile nach unten in die Wassersammelkammern geleitet und von dort durch die Entwässerungsstutzen nach außen geführt. Dadurch kann dieses vorgefertigte Nullschwellenelement eine Rinne ersetzen. (siehe u.a. Fachartikel in der GLASWELT 08/2016, Seite 54, Download unter: http://service.gentnerverlag.de/download/pdf/gw/Alumat.pdf ) Dies bestätigen seit Jahren zahlreiche Einbaubeispiele, sogar bei höchsten Wasser- und Windbelastungen. Mehr Info:
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/Bericht_KorneliaGrundmann.pdf
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/BARRIEREFREI_06.2015.pdf

Auch laut dem Leitfaden „Barrierefreies Bauen“ vom BMUB können „doppelte, entwässerte Magnet-Dichtungen“ zusätzliche Maßnahmen kompensieren. (BMUB 2016: 120 f)

Die Andichtungen der schwellenlosen Magnet-Doppeldichtung
Noch mehr nachhaltige Systemdichtheit kann mit den industriell vorgefertigten Andichtungen der Magnet-Doppeldichtung erreicht werden. Diese bewähren sich bereits seit über 10 Jahren auf dem Markt und werden im Forschungsbericht vom Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik (AIBAU) aufgrund der detaillierten werkseitigen Vorkonfektionierung zwischen Nullschwelle und Laibung empfohlen. (AIBAU 2010: 5) Horizontal werden die Abdichtungsbahnen bei der schwellenfreien Magnet-Doppeldichtung bis zur OK FFB hochgeführt und werkseitig nachhaltig sicher mit dem Nullschwellenelement verbunden. Vertikal sorgt eine Kunststoff-Halteplatte für eine sichere vorkonfektionierte Abdichtung mit drei Funktionen:
1. Verbindung des fertigen Nullschwellenelements mit dem Blendrahmen

2. Abdichtung gegen seitlichen Wasseraustritt aus der Wassersammelkammer der Magnet-Doppeldichtung in die Wandlaibung

3. werkseitig sichere Verbindung der vertikalen PVC-Dichtungsbahn mit 150 mm Höhe (gemäß DIN 18195), um einen sicheren Abdichtungsübergang zwischen Türrahmen und der Mauerlaibung zu ermöglichen

Die horizontalen und die vertikalen Dichtungsbahnen müssen auf der Baustelle nur noch zusammengeschweißt werden. Für Architekten und Fensterbauer bedeutet diese Art von sicheren Zusatzmaßnahmen nachhaltig zuverlässige Abdichtungsleistung. Der Fehlerfaktor Mensch auf der Baustelle ist damit an dieser diffizilen maximal eingegrenzt. Soviel Sicherheit bietet bis jetzt nur die schwellenfreie Magnet-Doppeldichtung.

Recht – wichtige Infos:
Eine schwellenfreie Architektur ist die Grundvoraussetzung für inklusives Planen und Bauen:
1. Die Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) hat laut Bundesverfassungsgericht Gesetzeskraft. (Bvr 856/13) Diese fordert u.a. im Artikel 2 und 4f ein Universal Design mit maximaler Nutzbarkeit möglichst ohne Ausgrenzung und Benachteiligung. Sogar Normen und Richtlinien müssen dahingehend angepasst werden. Die Magnet-Doppeldichtung erfüllt die Forderungen der UN-BRK für alle Nutzer beim Passieren von Türen vollumfänglich. Download unter:
http://www.un.org/depts/german/uebereinkommen/ar61106-dbgbl.pdf

2. Bereits seit 2013 gibt es eine Stellungnahme vom Arbeitsausschuss der DIN 18040, die klar besagt, dass nur 0 cm hohe Türschwellen zulässig sind. Bei den absoluten Sonderfällen von 1 – 2 cm hohen Türschwellen muss sogar ein Sachverständiger kommen, der die technische Notwendigkeit bezeugen kann. (Jocham 2013: 77) Mit den vorhandenen technischen Lösungen, einer in Kraft gesetzten UN-BRK und einem längst bekannten demografischen Wandel gibt es keine technischen Gründe mehr, die den Einbau von derartig enormen Sturzgefahren rechtfertigen. Mehr Info: http://www.inklusiv-wohnen.de/blog/106/veroeffentlichung_der_stellungsnahme_vom_arbeitsausschuss_der_din_18040:_nur_schwellenfrei_ist_barrierefrei.html

3. Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg hat bereits Ende 2014 in einem bundesweit einzigartigen Schreiben Türschwellen zumindest innerhalb des barrierefreien Bauens verboten. Download unter:
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/12015-01-15_DIN18040_LTB_Verkehrsministerium.pdf

Vortrag und Text: Ulrike Jocham

Ulrike Jocham ist Brückenbauerin zwischen verschiedenen Professionen. Als Dipl.-Ing. in Architektur und Heilerziehungspflegerin sorgt sie dafür, dass bessere Lösungen für alle entstehen. Ihr einzigartiges disziplinübergreifendes Wissen und ihre Schnittstellenkompetenzen zu Themen wie Bielefelder Modell und Inklusion beim Wohnen, Lernen, Arbeiten und Leben stellt sie gern als Beraterin und in Vorträgen bereit.

Weitere Infos zu den schwellenfreien Magnet-Doppeldichtungen:
www.alumat.de
Produktprogramm Download unter:
http://www.alumat.de/barrierefreie-magnet-tuerdichtungen/

Beispiele Referenzobjekte:
2015 – Einbau von rund 550 Nullschwellen in Berlin:
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/ulj_artikel_01_alumat_02.06.2016_web_rz.pdf

Schwellenfreie Außentüren innerhalb des Bielefelder Modells:
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/Artikelreihe_BielefelderModell_1.pdf

Fortschrittliche Träger aus der Altenhilfe – Das Espachstift und BeneVit:
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/1Beitrag_Frau_Jocham.pdf
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/BeneVit_ALUMAT.pdf

Naturhotel Tannerhof: http://www.alumat.de/aktuelles/pressemitteilungen/detail/eintrag/barrierefrei-mitten-in-den-bergen-bauherren-ruesten-naturhotel-tannerhof-mit-schwellenlosen-tuerdur/barrierefreies-bauen-und-wohnen/

Ein Experte in eigener Sache berichtet:
http://www.inklusiv-wohnen.de/blog/84/experte_in_eigener_sache_fordert_schwellenfreie_aussentueren_ohne_1_-_2_cm_hohe_schwellen.html

Die schwellenfreie Magnet-Doppeldichtung – das Renovierungsprofil im Baudenkmal in Geislingen:
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/321Beitrag_Denkmalgeschützte_Gebäude_Ausgabe_März_2015.pdf

Infos zu DIN-Normen:
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/Interview_freiräume_UlrikeJocham_2015-2016_f.pdf
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/jocham_ungeprueft_und_teuer_4_5_15.pdf
http://www.inklusiv-wohnen.de/files/DIN-Normen_und_Barrierefreiheit.pdf

Literaturverzeichnis Text:
Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik, Wilmes, Klaus; Abel, Ruth: Schadensfreie niveaugleiche Türschwellen; pdf-Download unter www.aibau.de

ASTA, Ausschuss für Arbeitsstätten. Technische Regeln für Arbeitsstätten: ASR A1.5/1,2: Fußböden. Ausgabe: Februar 2013.
http://www.baua.de/de/Themen-von-A-Z/Arbeitsstaetten/ASR/pdf/ASR-A1-5-1-2.pdf?__blob=publicationFile&v=5 (Datum des letzten Zugriffs: 31.10.16)

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: Leitfaden Barrierefreies Bauen – Hinweise zum inklusiven Planen von Baumaßnahmen des Bundes, Berlin: Februar 2016

Jocham, Ulrike: Barrierefrei nicht immer barrierefrei; Fachartikel in der Fachzeitschrift behinderte menschen, 4/5/2013

Wilmes, Klaus; Zöller, Matthias: schwellenlos; Fachartikel in der db deutsche bauzeitung, Leinfelden-Echterdingen: 07.2011

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