Die Vorgeschichte der Nullschwellen-Petition ist lang. Vor bleibt ein effektives Handeln von Ministerien und der Politik, um Lösungen für den demografischen Wandel und die Umsetzung der UN-BRK umzusetzen? Lösungen gibt es längst. Die Vorgeschichte der Nullschwellen-Petition und die Nullschwellen-Petition selbst zeigen, dass dringender Handlungsbedarf vorhanden ist. Deshalb habe ich Verantwortliche auf Landes- und Bundesebene angeschrieben:
Sehr geehrte Frau Familienministerin Franziska Giffey, sehr geehrter Herr Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn, sehr geehrter Herr Arbeitsminister Hubertus Heil und liebe Landtagsabgeordnete in Baden-Württemberg,
die von mir initiierten Aktionen wie die Informationskampagne Schwellenfreiheit und die Nullschwellen-Petition ziehen sich mittlerweile schon über Jahre hin. Der Schaden für die Pflegeversicherungen, für die Sozialkassen und für die einzelnen Bürger wird währenddessen immer größer. Aufgrund meines disziplinübergreifenden Wissens, das ich seit über 12 Jahren nun schon kontinuierlich vergrößere, bitte ich Sie im Interesse von älteren Menschen, Menschen mit Behinderung, pflegenden Angehörigen, Pflegekräften, pädagogischen Fachkräften aber auch insbesondere im Interesse jedes einzelnen Bürgers um Unterstützung und zeitnahes Handeln. Mehr über mich: https://www.die-frau-nullschwelle.de/ueber-mich/
Pflege muss bezahlbar bleiben!!! Immobilien, die grundlos Pflege erzeugen und auf Kosten der Pflegekassen, der Sozialkassen und der Bürger unnötig teuer im Nachhinein angepasst werden müssen, sind in Zeiten von demografischen Wandel, Inklusion und Pflegenotstand extrem fragwürdig. Wenn jedoch wie laut der Badischen Zeitung in eine Seniorenwohnanlage in Freiburg-Weingarten rund 4,4 Mio. zinsloses Darlehen aus dem Landeswohnraumförderungsprogramm fließen, und diese Wohnanlage, gefährliche 1 – 2 cm hohe Stolperfallen und Barrieren (siehe Fachartikel in BEHINDERTE MENSCHEN) zu den Balkonen aufweisen, die auf Kosten der Pflegekassen und/oder der jeweiligen Nutzer wieder zurückgebaut werden können, ist eine breite öffentliche Diskussion darüber dringend notwendig.
Die Fachzeitschrift BEHINDERTE MENSCHEN veröffentlicht 2017 zwei Fachartikel von Ulrike Jocham zum Thema:
Grundlose und teure Inklusionshindernisse in BEHINDERTE MENSCHEN 3/2017: http://www.inklusiv-wohnen.de/files/1artikel-jocham.pdf
Wir bleiben dran! in BEHINDERTE MENSCHEN 4/5 2017: https://www.die-frau-nullschwelle.de/wp-content/uploads/2017/10/jocham_4_5_17.pdf
Sehr geehrter Herr Bundesminister Jens Spahn, da die Finanzierung der Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes von Pflegebedürftigen mit großer Wahrscheinlichkeit in Ihren Verantwortungsbereich fällt, nehme ich Sie nun mit in den Verteiler auf. Aber auch liebe Frau Familienministerin Franziska Giffey und lieber Herr Arbeitsminister Hubertus Heil, wenn Sie alle drei sich nun gemeinsam dem Thema Pflegenotstand annehmen, bitte ich Sie dringend dafür zu sorgen, dass alle Immobilien ab jetzt keinen unnötigen Hilfe- und Pflegebedarf erzeugen und keine überflüssigen Rückbauten erfordern. Bisherige Missachtung von Gesetzen und Vorschriften, die bereits einen Schaden für die Pflege und die Nutzer erzeugt haben, bitte ich Sie nicht allein von den Sozialkassen und den Bürgern tragen zu lassen. Das Ziel der wohnraumverbessernden Maßnahmen nach § 40 SGB XI, Absatz 4 ist unter anderem die Erleichterung der häuslichen Pflege oder die Wiederherstellung einer möglichst selbständigen Lebensführung des Pflegebedürftigen. Viele ältere Menschen haben nicht mehr die Kraft, selbstständig über 1 – 2 cm hohe oder gar 5 – 15 cm hohe (konventioneller Wohnungsbau bis heute!?) Türschwellen zu gelangen und von pflegenden Angehörige sowie von Pflegekräften werden unnötig anstrengende Arbeitsschritte verlangt. Als Expertin für inklusive Wohnprojekte kenne ich persönlich die mögliche Antragsstellung zum Schwellenabbau an Freisitztüren bei Pflege- und Sozialkassen. Und glauben Sie mir, jede Türschwelle einmal eingebaut verursacht Kosten, Kosten für die Hilfen zum Überwinden, Kosten für die Versorgung von Stürzen und den dann meist folgenden höheren Pflegegraden, Kosten für den Rückbau – Kosten, die wir uns bei den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen nicht leisten können. Ganze Türen müssen so grundlos erneuert werden, die Kosten sind also völlig grundlos noch viel höher!!!!! Die erstaunlich innovations- und inklusionshemmende „Schwellenbau-Obsession, die unter anderem der Bewältigung von Pflegenotstand und der Versorgung von immer mehr älteren Menschen entgegensteht, herrscht nicht nur in BW. Die DIN 18040 fordert bundesweit überall beim Bauen nach DIN 18040 Nullschwellen – leider fehlen bis heute fast überall entsprechende Kontrollen und Konsequenzen.
Wollen wir so den demografischen Wandel, den Pflegenotstand und die Belastungen der sozialen Sicherungssysteme bewältigen? Jedes Kabel am Boden und jede Teppichkante und jede Türschwelle, egal ob 1 oder 15 cm hoch, stellen in der Pflege eine Sturzgefahr dar! Wollen wir wirklich öffentliche Gelder zum Bau von Türschwellen verwenden und danach diese wieder auf Kosten der Pflegekassen abbauen lassen?!
Aufgrund von auftretenden Fragen durch die gestrige Mail von Frau Rothenbacher, fasse ich für Sie alle den zeitlichen Ablauf der Nullschwellen-Petition sowie deren Vorgeschichte kurz zusammen:
Vorgeschichte
- Veröffentlichung der bedeutenden Stellungnahme vom Arbeitsausschuss der DIN 18040 in einem Artikel von mir in der Fachzeitschrift BEHINDERTE MENSCHEN, Ausgabe 3/4 2013:
http://www.inklusiv-wohnen.de/images/barrierefrei_nichtimmerbarrierefrei.pdf
Bis heute werden innerhalb des barrierefreien Bauens im Widerspruch zu dieser Stellungnahme überwiegend 1 – 2 cm hohe Türschwellen eingebaut: https://www.die-frau-nullschwelle.de/nur-0-cm-hohe-tuerschwellen-sind-barrierefrei-nach-din-18040-stellungnahme-aus-2013/
- Start Informationskampagne Schwellenfreiheit:
https://www.die-frau-nullschwelle.de/2014-informationskampagne-schwellenfreiheit/
- 16.12.14: Nullschwellen-Runderlass in Baden-Württemberg:
https://www.die-frau-nullschwelle.de/2014-nullschwellen-runderlass/
- 19.04.17: Schreiben an Verkehrsminister Winfried Hermann von Ulrike Jocham:
- Widersprüchliche Aussagen und vom Wirtschaftsministerium BW über mehrere Monate:
Wo bleibt ein entsprechendes Handeln seitens der Behörden? Wessen Aufgabe ist es zu kontrollieren, wenn vorhandene Bauvorschriften nicht eingehalten werden? Wessen Aufgabe ist es, sichere und barrierefreie Gebäude für die oberste Schutzzielgruppe in Baden-Württemberg zu gewährleisten?
- Ministerialdirigentin Kristin Keßler vom Wirtschaftsministerium BW versendet am 04.10.17 ein Schreiben an Ulrike Jocham mit einer erstaunlichen Argumentation.
Mehrere Experten in eigener Sache, Angehörige und Pflegefachkräfte reagieren schriftlich per Mail auf diese Schreiben per Mail.
Ein Beispiel: https://www.die-frau-nullschwelle.de/pflegekraft-fordert-schwellenrueckbau/
Das Wirtschaftsministerium BW reagiert laut den zu mir vordringenden Rückmeldungen auf keine einzige dieser Mails, die alle die fachlichen Anliegen von Ulrike Jocham unterstützen.
- Die Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut antwortet am 14.12.17 den Landtagabgeordneten Susanne Bay und Thomas Poreski mit einer ebenfalls erstaunlichen und sehr ähnlichen Argumentation wie die Ministerialdirigentin Kristin Keßler 04.10.17:
https://www.die-frau-nullschwelle.de/antwortschreiben_hoffmeister-kraut_14-12-17/
- Start Nullschwellen-Petition mit Part 1:
https://www.die-frau-nullschwelle.de/nullschwellen-petition/
Selbstbestimmt Leben im Landkreis Ludwigsburg unterstützt die Nullschwellen-Petition:
- Nullschwellen-Petition Part 2:
https://www.die-frau-nullschwelle.de/nullschwellen-petition-part-2/
- Pressemitteilung zur Nullschwellen-Petition:
https://www.die-frau-nullschwelle.de/aktuelle-pressemitteilung/
- Weitere Unterstützung für Nullschwellen-Petition entsteht:
https://www.die-frau-nullschwelle.de/weitere-unterstuetzung-fuer-nullschwellen-petition/
- Eine Anfrage zur Veröffentlichung des Schreibens von Ministerialdirigentin Kristin Keßler wurde am 11.07.18 von Ulrike Jocham an das Wirtschaftsministerium BW versendet.
Meine Ziele lauten:
- Die Umsetzung des Gesetzes zum Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung, veröffentlicht im Bundesgesetzblatt am 31.12.2008, kurz UN-Behindertenrechtskonvention oder UN-BRK)
- Eine bessere, universell designte, demografietaugliche, empowernde, ergonomische und inklusive Gebäude und Wohnungen für alle
- Die Entwicklung von alternativen, demografietauglichen, wirtschaftlichen und inklusiven (siehe Artikel 19 der UN-BRK) Wohn- und Betreuungsprojekten, die eine Verbesserung für alle Bürger darstellen und gesamtwirtschaftliche Synergieeffekte und Einsparpotenziale erzeugen, ohne die Wohn- und Versorgungsqualität zu mindern.
Wie lauten Ihre Ziele?
Sehr gerne sind Sie alle zu meinen Nullschwellen-Seminaren eingeladen (siehe Seminarausschreibung im Anhang) oder ich komme auch sehr gerne zu Ihnen um z.B. Vorträge oder Inhouse-Schulungen durchzuführen. Es gibt bundesweit niemanden, der so lange und so hartnäckig am Thema Nullschwellen drangeblieben ist wie ich und disziplinübergreifend seit über 12 Jahren nun schon konsequent und mit Begeisterung recherchiert, interviewt und publiziert. Ich liebe Nullschwellen und lasse Sie gerne an meinem Expertenwissen im Sinne von effizienteren Lösungen in einer vielfältigen Gesellschaft teilhaben!
Herzliche Grüße
Ulrike Jocham, die Frau Nullschwelle
Seminarausschreibung zum Nullschwellen-Seminar