Nur bestimmte Schwellen werden noch wirklich gebraucht!

Das Schreiben von Kristin Keßler erzeugt Mails an Hoffmeister-Kraut

Das Schreiben von Kristin Keßler, der Ministerialdirigentin im Wirtschaftsministerium BW, vom 04.10.17 erzeugt Handlungsbedarf und Mails, die nun direkt an die Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut gesendet werden. Anscheinend fehlen im Wirtschaftsministerium wertvolle Schnittstellenkompetenzen. Weshalb sonst konnte es passieren, dass eine betreute Seniorenwohnanlage laut Badischer Zeitung mit 4,4 Mio. zinslosem Darlehen gefördert wurde, obwohl dieses Gebäude, das ausschließlich für ältere Menschen gebaut wurde, gefährliche Stolperfallen und Barrieren zu den Balkonen aufweist? Diese Barrieren müssen die nächsten Jahre teuer u.a. auf Kosten der Pflegeversicherung zurückgebaut werden. Doch das Schreiben von der Ministerialdirigentin Kristin Keßler verstärkt die Fragen nach Beweisen für die Behauptungen ohne jegliche Nennung von Belegen und die Frage nach Schnittstellenkompetenzen zwischen den Professionen Bau und Inklusion sowie Pflege. Diese Mail von Ulrike Rothenbacher, die Mutter von einem Sohn mit Behinderung ist, wurde am 16.10.17 direkt an die Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut gesendet:

 

Sehr geehrte Frau Dr. Hoffmeister-Kraut,

die Antwort aus dem Wirtschaftsministerium, gezeichnet im Namen von Frau Kristin Keßler, lässt einen kopfschüttelnd zurück.

Die näher bezeichnete Wohnanlage in Freiburg im Breisgau, wird ausschließlich von „Senioren“ oder Menschen mit Behinderungen, die im Besitz eines Wohnberechtigungsscheins sind, angemietet werden können. Warum dann diese „Stolpersteine“?

Warum dann diese Argumentation?

„Wir wollen in Baden-Württemberg für alle Menschen bauen. Wir wollen niemanden außen vor lassen, sondern alle mitnehmen. Inklusion ist der Begriff dafür“

Kennen Sie diesen Text? Er müsste Ihnen bekannt sein!

Ich selbst bin Mutter eines behinderten Kindes. Selbstbestimmung, Integration und Inklusion sollten nicht nur auf dem Papier gelebt werden! Leider machen einem solche Antworten nur wenig Hoffnung auf Entwicklung!

Mit traurigen Grüßen.

Ulrike Rothenbacher

 

Die Nullschwellen-Stellungnahme vom Arbeitsausschuss der DIN 18040 im DIN e.V. wurde von der Fachzeitschrift BEHINDERTE MENSCHEN in der Ausgabe 3/4 2013 in einem Artikel von Ulrike Jocham, der Frau Nullschwelle, öffentlich gemacht. Diese besagt, dass nur 0 cm hohe Türschwellen barrierefrei sind.

Diese Nullschwellen-Stellungnahme fordert seit 2013 überall beim Bauen nach DIN 18040 Teil 1 und 2 Nullschwellen.

Es gibt eine Konstruktionsstelle im Neubau von Gebäuden und Wohnungen, die tatsächlich so gestaltet werden kann, dass sie von allen Menschen genutzt werden kann und zusätzlich eine Verbesserung für alle entsteht. Diese Konstruktionsstelle heißt Nullschwellen an Außentüren. Mit diesem Standard an Universal Design wird niemand ausgeschlossen und es entsteht eine inkluisve Architektur. Mit diesem inklusiven Konstruktionsdetail wird für alle gebaut und niemand wird außen vor gelassen. Doch weshalb sorgt das Wirtschaftsministerium nicht dafür, dass diese Chance genutzt wird? Zusätzlich fordert die Nullschwellen-Stellungnahme und der Nullschwellen-Runderlass Nullschwellen innerhalb des barrierefreien Bauen!

 

Sehr geehrte Frau Dr. Hoffmeister-Kraut, nach diesem Schreiben von Ihrer Ministerialdirigentin Kristin Keßler besteht mehr als dringender Handlungsbedarf!

 

 

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